Native Instruments FM7 Software Synthesizer - Rezension
Der Fm7 von Native Instruments ist eine virtuelle Neuauflage des legendären Yamaha DX7 Synthesizers aus den frühen 80ern. Die Synthesemöglichkeiten des Originals werden dabei überboten, da die FM-Algorithmen frei definiert und (wie auch bei späteren Yamaha-FM-Synths) andere als Sinus-Wellenformen benutzt werden können (wie es z.B. beim "TX 81 Z" der Fall war) und weiterhin u.a. Microtunings oder ein Analogfilter zur Verfügung steht.
FM7 ist Altivec-optimiert und arbeitet Standalone oder als Plugin (AU, VST2, ASIO, MAS).
FM (Frequenzmodulation) bedeutet, dass eine Trägerwellenform durch eine andere Schwingung in der Tonhöhe moduliert wird.
Man kann das mit der Modulation eines Oszillators durch den LFO in der Tonhöhe vergleichen, nur dass dieser LFO mit Frequenzen schwingen kann, die auch im hörbaren Bereich liegen können.
Ein Oszillator wird in der FM-Synthese als Operator bezeichnet, derer es im Falle DX7 gleich sechs gab. Über verschiedene Verschaltungsmöglichkeiten dieser sechs Operatoren konnten nun die Klänge erzeugt werden, die sich aus den unterschiedlichen resultierenden Spektren der FM ergeben.
Die einstellbaren Parameter sind u.a. die Modulationsintensität von einem Operator zum anderen oder die Amplitudenhüllkurve, mit der ein Operator erklingt. Jeder Operator konnte in späteren Modellen mit unterschiedlichen Wellenformen betrieben werden, was die klangliche Vielfalt nochmals erhöhte.
Features:
-FM-Synthesizer mit erweiterter klassischer Klangerzeugungsarchitektur
-Importiert und reproduziert Klangprogramme für DX7® und DX7-II®
-Freie Auswahl der Wellenform für jeden Operator
-Grafische Hüllkurven mit Loop und beliebig vielen Segmenten
-Ausgefeilte grafische Editoren, Stereo-Effektabteilung, Audio-Eingang
Fazit:
Die Sounds im Fm7 überzeugen absolut. Vorbei sind die Zeiten wo man erfolglos versucht seinen Dx7 doch etwas „analoger“ oder authentischer klingen zu lassen. (Zugegeben in retrospect ist doch gerade dieser glasklare und transparente lofi Sound mit seinen vielen Obertönen sehr reizvoll; DER Sound der die 80er Jahre so massgeblich prägte.
Beim ersten durchforsten der Sound Bank ist man daher um so angenehmer überrascht wenn man entdeckt wie warm, tief und voll die, dank zusätzlichem Processing, erzeugten Sounds klingen. Richtig zeitgemäss und gar nicht mehr minimal. Man kann aber durchaus den Fm7 in seine eigentliche Funktion zwängen und ihn, dank DX7, DX7II and DX200 Sysex Daten Import Funktion, als reinen Emulator dieser FM Synthesizer verwenden. Nur scheint angesichts des „fetten“ Sounds die der Fm7 erzeugen kann dies zuweil etwas nebensächlich. Es lohnt sich deshalb schon, sich einmal mit der FM Synthese (bzw. dem Fm7!) etwas tiefer auseinander zu setzen, und sich an die „frisierte“ Programmierung eben dieser zu wagen.
Die FM-Synthese an sich ist jedoch relativ komplex. Die Struktur der Operatoren und deren gegenseitige Modulationen lassen meistens keine gezielte Programmierung der Klänge zu, viele Sounds entstehen durch zufällige Änderung eines Parameters, der das komplette Frequenzspektrum umkippen lassen kann.
Es dauert halt schon eine gewisse Zeit, bis man sich mit der Funktionsweise vertraut gemacht hat. Nicht zuletzt trug die unzureichende Bedienoberfläche des DX7 ihren Teil dazu bei. Im Gegensatz zu FM ist die subtraktive Synthese beispielsweise leicht zu verstehen. Aber, dank Native Instruments gibt es jetzt den FM7, der das Leben (oder besser das Handling der FM) übersichtlicher macht.
Schnittstellen:
AU®, VST® 2.0, DXi™, DirectConnect™, Sound Manager™, FreeMIDI™/MAS™, ASIO™
Systemvoraussetzungen:
MAC OS 8.6 oder höher, G3/G4 400 MHz, 128 MB RAM
Windows 98/2000/ME/XP, Pentium 450 MHz, 128 MB RAM
Die Installations CD-ROM des FM7 ist im Hybrid Format, d.H. sie enthält gleichzeitig die Mac- und PC-Version.
Herstellerlink: www.nativeinstruments.de/Fm7
(Dieser Artikel wurde original am 10.10.02 geschrieben.)
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